Globaler Wohlstand auf neuem Rekordhoch! Auch in Deutschland?

Intro

Die Allianz stellt den Global Wealth Report 2020 vor

Alle Jahre wieder erstellt die Allianz eine Statistik über den globalen Wohlstand. Ende 2020 wurde Global Wealth Report 2020 vorgestellt und es wurde deutlich, dass im Jahr 2019 der globale Wohlstand auf ein neues Rekordhoch gesprungen ist. Doch nicht alle profitierten davon, sodass das Wohlstandsgefälle zwischen den armen und reichen Ländern weiter vergrößert hat.

Hohes Bruttovermögen

Bruttovermögen stieg 2019 weltweit um 9,7%

Im Jahr 2019 wurde in den Nachrichten erstmals von dem Coronavirus berichtet und so entstand COVID-19. Die Auswirkungen und späteren Finanz- und Konjunkturpakete konnten zu diesem Zeitpunkt noch nicht erahnt werden. Aufgrund der handelspolitischen Konflikte war die Geldpolitik vieler Zentralbanken allerdings bereits gelockert und die vielerorts herrschenden Niedrigzinsen sorgten zusätzlich für einen Anstieg des globalen Geldvermögens. Der Anstieg im Jahr 2019 war so schnell wie zuletzt im Jahr 2005. Dies ist ein Grund warum das weltweite Bruttovermögen im Jahr 2019 um 9,7% auf den Rekordstand von 192 Billionen Euro anstieg.

Höchststände an der Börse und dem Immobilienmarkt

Ein weiterer Grund ist der Wertanstieg von Wertpapieren und Immobilien. Aktien, Anleihen und Investmentfonds sind im Jahr 2019 um 13,7% im Wert gestiegen und erreichten ein neues Rekordhoch von 77 Billionen Euro. Die lockere Geldpolitik und die zusätzlichen Finanzspritzen sorgten für Euphorie an der Börse und dem Immobilienmarkt, sodass viele Anleger ihr Geld vermehren konnten. Sofern sie ihr Geld in diese Art der Vermögenswerte investiert hatten. Rückblickend ist bekannt, dass 2020 ebenfalls ein Jahr gewesen ist, in dem viel Geld durch Regierungen und Zentralbanken zur Verfügung gestellt wurde. Die gute Nachricht hierbei ist, dass das Geldvermögen und auch das Bruttovermögen ihre neuen Höchststände hierdurch möglicherweise beibehalten konnten. Dies wird erst im Global Wealth Report 2021 ersichtlich.

Die schlechte Nachricht hierbei ist, dass die Pandemie vor allem bei weniger wohlhabenden Familien große finanzielle Einschnitte zeigte. Zum einen wurden aufgrund eines fehlenden Finanzdenkens viele Chancen am Aktien- und Immobilienmarkt verpasst und zum anderen brachten Kurzarbeit oder ein Jobverlust viele Haushalte in eine finanzielle Schieflage. Wird hierfür auf das Wohlstandsgefälle zwischen reichen und armen Ländern geschaut, war zuvor ein Unterschied beim Nettovermögen pro Kopf vom 19-fachen erkennbar. Dieses Wohlstandsgefälle ist 2019 auf das 22-fache angestiegen.

Ungleichheit

Wachsende Ungleichheit bei wachsenden Vermögen

Bei der Entwicklung der Vermögenskonzentration ist seit Jahren ein Bild zu erkennen, welches sich auch im Jahr 2019 weiter verstärkt hat. Der Großteil des weltweiten Vermögens blieb in den Händen weniger Haushalte. 84% des Gesamtvermögens besaßen die reichsten 10%. Dies entspricht einer Anzahl von 520 Millionen Haushalte mit einem Nettovermögen von mindestens 240.000€. Wird von diesen reichen 10% der Haushalte das oberste 1% betrachtet, so haben diese mit mehr als 1,2 Mio. € Nettovermögen fast 44%.

Ein weiterer Indikator ist das durchschnittliche Nettovermögen pro Kopf. Hierbei hat USA die Schweiz überholt und setzt sich damit im Jahr 2019 mit 209.500€ auf Platz 1. Geht der Blick nach Osteuropa, ist beispielsweise Polen nur mit 8.750€ oder die Tschechische Republik mit 17.500€ vertreten. Die Top 20 des Rankings habe ich folgend zusammengefasst:

Finanzdenken Nettogeldvermögen 2019




Deutschland?

Wie steht es um Deutschland im internationalen Vergleich?

„Deutschland geht es gut“ oder „Deutschland ist ein reiches und wohlhabendes Land“ sind Aussagen, die gerne von Politikern oder den Medien verkündet werden. An der Aussage ist grundsätzlich auch nichts falsch, denn dem deutschen Staat geht es wirklich super. Und das liegt unter anderem an der überdurchschnittlich hohen Belastung des Bruttolohns mit Steuern und Sozialbeiträgen. Denn hier ist Deutschland innerhalb der OECD Spitzenreiter mit 39,3%. Doch bei den deutschen Bürgern bleibt dementsprechend nicht viel übrig. Das reiche und wohlhabende Deutschland schafft es im Vergleich zu anderen Ländern nicht, auch seine Bürger am Wohlstand teilhaben zu lassen. Für den direkten Vergleich habe ich noch das Top 20 Ranking aus dem Jahr 2018:

Finanzdenken Nettogeldvermoegen 2018

Steigerung von 2018 zu 2019 um 4.707€ (Nettovermögen pro Kopf)

Deutschland hat im Jahr 2018 Platz 18 mit einem Nettogeldvermögen pro Kopf von 52.390€ belegt. Im Jahr 2019 lag Deutschland weiterhin auf Platz 18 und hat das Nettogeldvermögen pro Kopf um 4.707€ auf 57.097€ steigern können.

Betrachten wir unser „armes und überschuldetes Italien“, welches von der EU finanzielle Hilfe benötigte, so lagen die Italiener 2 bzw. 1 Platz vor Deutschland. Die bedeutet, dass die Italiener pro Kopf mehr Vermögen haben als die Deutschen Bürger.

Auch im Vergleich mit unseren direkten Nachbarn aus den Niederlanden, sieht Deutschland ganz schön „arm“ aus. Im Jahr 2018 lag das Nettogeldvermögen pro Kopf bei 95.880€ und im Jahr 2019 schon bei 114.287€. Das ist eine Steigerung von 18.407€. Insgesamt ist das Vermögen bei den Bürgern aus den Niederlanden nahezu doppelt so hoch, als das der deutschen Bürger.

Fazit

Zusammenfassend…

… kann man sagen, dass 2019 bereits ein spannendes Jahr ihn Bezug auf die finanziellen Situationen verschiedener Staaten und Haushalte war. Das Jahr 2020 wird mit Sicherheit noch deutlich überraschender ausfallen und ich bin schon auf den kommenden Global Wealth Report der Allianz gespannt.

Zudem bin ich selber sehr über die konkreten Zahlen des Nettovermögens pro Kopf überrascht gewesen. Ich hätte nicht gedacht, dass Deutschland „nur“ Platz 18 belegt und im europäischen Vergleich nicht mal in den Top 3 ist. Deutschland muss es als Staat schaffen, dass seine Bürger ebenfalls vom Wohlstand profitieren können. Dies könnte in erster Instanz beispielsweise mit einer Senkung der hohen Belastung auf den Bruttolohn geschehen. Es ist sehr demotivierend, wenn vom Bruttolohn nur etwa 60% auf dem Konto ankommen, weil 40% vom Staat einbehalten werden.

Wie schätzt Du die internationalen Entwicklungen ein und hättest Du mit dem Platz 18 von Deutschland gerechnet? Gerne in die Kommentare :-)

Bleibt gesund und Cheerio,

Alex

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