Geschenktes Geld?
Vielen Deutschen steht dieses Geldgeschenk des Arbeitgebers zu
Von den 46,1 Millionen Erwerbstätigen (Quelle) in Deutschland im Jahr 2024 versucht sich nur ein kleiner Teil in der Selbstständigkeit. Die Chance ist also sehr hoch, dass Du diese Zeilen hier liest und einer nicht-selbstständigen Arbeit nach gehst. Das heißt Du bist Angestellter. In Deutschland ist es zwar keine Pflicht, aber viele deutsche Arbeitgeber zahlen den Angestellten Geld in Form von Vermögenswirksamen Leistungen aus. Und unter bestimmten Voraussetzungen kommt sogar noch der Staat um die Ecke und beteiligt sich an den Geldgeschenken in Form der Arbeitnehmersparzulage.
Der Mindestbetrag liegt hierbei bei 6,65€ pro Monat und der Höchstbetrag bei 40€ pro Monat. Auch der Mindestbetrag von 6,65€ mtl. hört sich erstmal nach nicht viel an, aber was wäre, wenn ich Dir sage, dass Du das Geld auch in ETFs investieren kannst? Und genau das habe ich auch gemacht und es hat sich mehr als gelohnt.
Vermögenswirksame Leistungen
Was sind überhaupt VL und kann ich damit wirklich in Aktien investieren?
Im fünften Gesetz zur Förderung der Vermögensbildung der Arbeitnehmer (5. VermBG) steht in §2 geschrieben:
„(1) Vermögenswirksame Leistungen sind Geldleistungen, die der Arbeitgeber für den Arbeitnehmer anlegt als Sparbeiträge des Arbeitnehmers auf Grund eines Sparvertrags über Wertpapiere oder andere Vermögensbeteiligungen (§ 4)
a) zum Erwerb von Aktien, die vom Arbeitgeber ausgegeben werden oder an einer deutschen Börse zum regulierten Markt zugelassen oder in den geregelten Freiverkehr einbezogen sind“
Klingt komisch, ist aber wahr; und das in einem deutschen Gesetz: direkt im ersten Absatz und der ersten Alternative steht geschrieben, dass mit dem Geldgeschenk des Arbeitgebers in Wertpapiere investiert werden kann.
Welche Voraussetzungen gibt es für die VL?
- Es muss ein Arbeitgeber bzw. bei Beamten ein Dienstherr vorhanden sein. Auch Auszubildende ab dem 16. Lebensjahr haben Anspruch hierauf. Freiberufler und Selbstständige gehen hier leer aus.
- Wie anfangs erwähnt, ist die Zahlung dieser Leistung für den Arbeitgeber freiwillig. Eine Ausnahme hiervon stellt der jeweilige Tarifvertrag dar, denn in vielen Branchen sind die VL mittlerweile für den Arbeitgeber verpflichtend.
- Als dritte Voraussetzung muss ein passender Sparvertrag für den Arbeitnehmer existieren, welcher für die vermögenswirksamen Leistungen geeignet ist. Das können Bausparverträge, Banksparpläne oder Fondssparpläne sein. Neben Fonds können natürlich auch ETFs bespart werden, allerdings gibt es hierfür nur wenige Anbieter in Deutschland.
Nicht jede Bank erfüllt die Voraussetzungen, um VL in Fondssparpläne bzw. ETF-Sparpläne anlegen zu können. Tatsächlich gibt es in Deutschland nur ganz wenige Anbieter, die dies anbieten können.
Anbieter Finvesto
Nur wenige Anbieter für ein VL-Depot
Die gute Nachricht: Es können auch ETFs mit VL bespart werden. Die schlechte Nachricht: Du benötigst in der Regel einen neuen Broker. Die üblichen Broker wie comdirect, Trade Republicoder Scalable Broker bieten diese besondere Gattung der VL-fähigen ETFs nämlich nicht an. Das bedeutet, es muss ein neues Depot bei einer neuen Bank eröffnet werden. By the way: ich selber habe fünf Depots bei unterschiedlichen Banken und nutze jeweils immer die individuellen Vorteile.
Google schlägt einem vorrangig den Anbieter eBase vor, wenn in Deutschland nach einem VL-fähigen Depot gesucht wird. Die Produkte von eBase können allerdings – auf eigener Nachfrage – nicht direkt vom Endkunden bei eBase abgeschlossen werden. Hierfür muss der Weg über einen Finanzpartner/Vermittler gegangen werden, denn eBase fokussiert sich primär auf B2B Kunden.
Das ist jedoch kein Problem. Auch ich bin den Weg über einen Finanzvermittler gegangen, welcher den B2C Bereich abdeckt und bin somit indirekt Kunde von ebase. Für den Endkunden wird der Finanzvermittler finvesto vom eBase Support vorgeschlagen. Ein Blick ins Impressum zeigt auch wieso, denn finvesto ist eine Marke von eBase und hat sich auf den B2C Bereich spezialisiert. Die Wahl ist in Deutschland somit relativ beschränkt, wenn die VL in einen ETF-Sparplan fließen sollen. Info am Rande: Auch comdirect oder Finanztip verweisen bei dem Thema VL auf finvesto als Anbieter.
Ich bin selber bereits seit 2019 Kunde bei eBase und bin wirklich sehr zufrieden. Mein Geld wird dort in einen NASDAQ ETF investiert, jedoch gibt es auch den All-World von Vanguard oder viele hunderte weitere ETFs. (Hier ist die Liste aller ETFs) Wenn Du Dir dort ein Depot eröffnen möchtest, würde ich mich freuen, wenn Du meinen finvesto Affiliate-Link anklickst. Du gelangst direkt zur richtigen Seite und ich erhalte eine kleine Provision als Vermittler vom Anbieter.
Vorgehensweise
Du hast Dein Depot auch bei Finvesto eröffnet? So gehts weiter:
Im Vorfeld solltest Du natürlich abgeklärt haben, ob und in welcher Höhe Dir Dein Arbeitgeber VL auszahlt. Aus eigener Erfahrung kenne ich es auch nur so, dass der Arbeitnehmer aktiv hiernach fragen muss. Du erhältst VL und kennst die Summe? Das ist super, denn jetzt suchst Du Dir einen passenden ETF heraus, wählst die passende Investitionssumme und erhältst im Anschluss eine Bestätigung dieses VL-Vertrages. Diese Bestätigung ist wichtig, denn sie muss beim Arbeitgeber abgegeben werden. Der Arbeitgeber wird ab sofort monatlich die angegebene Geldsumme in den entsprechenden ETF investieren. Er zahlt so lange weiter, wie Du bei ihm Arbeitnehmer bis oder einen anderen Auftrag erteilst.
Ein VL-Vertrag läuft in der Regel immer sieben Jahre. In den ersten sechs Jahren wird eingezahlt und im siebten Jahr ruht der Vertrag. Hiernach kannst Du frei über das Geld verfügen. Solltest Du Deinen Arbeitgeber nicht vor Ablauf der 6 Jahre eine Änderung mitteilen, wird der Vertrag normalerweise für weitere 7 Jahre fortgeführt.
Ich selber erhalte glücklicherweise VL, allerdings nur in Höhe der Mindestauszahlung von 6,65€. Ganz nach dem Motto „ist das Geld erst auf dem Konto, kann ich es frei (für Konsum) verwenden“, habe ich mich selber ausgetrickst. Den Betrag von 6,65€ habe bewusst um 43,35€ aus der eigenen Tasche aufgestockt, sodass monatlich 50€ investiert werden. Der Arbeitgeber zahlt also diese 50€ direkt in den ETF ein und die 43,35€ landen erst gar nicht als Nettobetrag auf meinem Privatkonto. Als Anfang 20-jähriger tatsächlich (ausnahmsweise mal) eine vorausschauende Entscheidung gewesen.
Mein VL-ETF
Mein Vertrag wird mir Ende des Jahres ausgezahlt und bis jetzt hat es sich sehr gelohnt:
Geld vom Staat
Geldgeschenk vom Staat namens „Arbeitnehmersparzulage“
Der Arbeitgeber fördert mit den VL und der Staat fördert mit der Arbeitnehmersparzulage. Das Bundesfinanzministerium schreibt hierzu folgendes:
„Die Arbeitnehmer-Sparzulage ist in Deutschland eine staatlich gewährte Geldzulage zur Förderung der Vermögensbildung der Arbeitnehmer. Sie ist eine staatliche Subvention für vermögenswirksame Leistungen, also Geldleistungen, die der Arbeitgeber für den Arbeitnehmer anlegt. Auch vermögenswirksam angelegte Teile des Arbeitslohns sind vermögenswirksame Leistungen.“ (Quelle) Sie gilt sowohl für Arbeitnehmer als auch Beamte, Richter und Soldaten.
Die Arbeitnehmersparzulage wird demnach nur unter der Voraussetzung vom Staat gezahlt, dass der Arbeitnehmer VL bekommt. Hierbei spielt es allerdings keine Rolle, ob der Arbeitgeber die VL bezahlt oder der Arbeitnehmer aus eigener Tasche. Die zweite Voraussetzung hängt vom Einkommen des Arbeitnehmers ab.
Voraussetzungen hängen vom Einkommen ab
Bei der Anlageform des VL-Fondssparplans (bzw. Produktivkapital) gilt der Anspruch auf Arbeitnehmersparzulage nur, wenn das zu versteuernde Einkommen im Jahr nicht über 40.000€ (Verheiratete: 80.000€) liegt (Stand Januar 2024). Liegt das Einkommen hierunter, dann beträgt die Arbeitnehmersparzulage beim VL-Fondssparplan 20% der so angelegten VL, soweit diese 400€ jährlich nicht überschreiten. Die höchste geförderte Summe sind hierbei also 400€ (verheiratet: 800€), wovon nur 20% als Sparleistung gefördert werden, sodass die maximale Sparzulage 80€ (verheiratet: 160€) pro Jahr ergibt.
Sinnvoll eigenständig in den VL-Vertrag einzuzahlen
Es kann also je nach Situation Sinn ergeben, eigenständig in einen VL-Vertrag einzuzahlen, obwohl der Arbeitgeber sich nicht beteiligt. An dieser Stelle müssen nur die Einkommensgrenzen beachtet werden. Liegt der Arbeitnehmer unter diesen Grenzen, kann nämlich alternativ die staatliche Förderung in Form einer Arbeitnehmersparzulage erhalten werden. Zahlt hingegen der Arbeitgeber VL und das Einkommen liegt unter der Grenze, können die VL mit eigenen Mitteln aufgestockt werden, um die maximale Arbeitnehmersparzulage zu erhalten.
In dem Zusammenhang gibt es noch eine weitere staatliche Förderung namens Wohnungsbauprämie. Hierbei muss der VL-Vertrag allerdings ein Bausparvertrag sein, es gelten wieder Einkommensgrenzen und das ganze ist an Eigenleistungen geknüpft sowie nur bei privatem Wohnungsbau möglich.
Fazit
Zusammenfassend…
… kann man sagen, dass wieder mal diejenigen belohnt werden, die sich ein wenig mit den eigenen Finanzen beschäftigen. Viele aus meinem Umfeld haben noch nie von Vermögenswirksamen Leistungen gehört und haben dank mir einen ETF-Sparplan, welcher sogar zum Großteil vom Arbeitgeber gefüttert wird. Darüberhinaus kommt auch die Arbeitnehmersparzulage bei einigen zum Tragen. Es lohnt sich also, hier beim Arbeitgeber nachzugucken und auf den eigenen Steuerbescheid bzgl. des zu versteuernden Einkommens zu gucken.
Das es sich lohnt, siehst Du anhand meines Beispiels. Da das Geld teilweise vom Arbeitgeber geschenkt wird, habe ich mit dem NASDAQ ETF auch einen etwas „risikoreicheren“ ETF ausgewählt. Mein Geld lasse ich mir Ende des Jahres auszahlen, auch wenn ich den Vertrag einfach erneuern könnte. Aber ich benötige das Geld selber in diesem und kommenden Jahr. Mein nächster VL-Vertrag wird jedoch wieder über einen NASDAQ-ETF laufen.
Bleib gesund und munter! Cheerio,
Alex
Meine Broker
Win / Win für uns beide
Insgesamt habe ich 5 verschiedene Depots und picke mir bei jedem einzelnen Anbieter das Beste heraus. Zudem kann ich so meine Anlagen bzw. Strategien besser voneinander trennen. Ich nutze die folgenden Broker mindestens seit 4 Jahren selber und bin sehr zufrieden. Bei allen mit * markierten Links, handelt es sich um Affiliate- bzw. Referral-Links. D.h. ich erhalte eine kleine Provision vom Anbieter und Du einen Bonus, welchen ich immer dabei schreibe. Kosten für Dich entstehen nie!
ESTABLY
Bei ESTABLY bin ich seit 2019 Kunde und betreibe hier überwiegend den Optionshandel. Als Reseller von Interactive Brokers kann hierüber auch direkt an ausländischen Börsen wie der NYSE gehandelt werden. Im Gegensatz zu deutschen Brokern kann ich also auch CEFs (Closed-End-Funds), Preferred Shares oder eine Vielzahl von Anleihen kaufen, was ich auch regelmäßig mache. Alle Orders für deutsche Werte kosten 2€ und für US Werte 3,50$. Alle Finanzdenker erhalten hierauf allerdings einen Bonus und zahlen nur 1,80€ anstatt 2,00€ und nur 3,00$ anstatt 3,50$. Was Du hierfür tun musst:
- Gehe auf die Startseite von ESTABLY www.estably.com/broker und eröffne ein Depot.
- Bei der Depoteröffnung im Feld für Gutscheincodes den Code „Finanzdenken“ eingeben.
- Mindestens 5.000€ als Startkapital einzahlen.
Trade Republic
Bei Trade Republic bin ich seit 2019 Kunde und hier laufen meine Aktiensparpläne. Das Depot und sowie unbegrenzte Sparpläne können hier kostenfrei genutzt werden. Die Ordergebühren für Einzelkäufe und -verkäufe betragen 1€. Aktueller Bonus sind die 3,5% Zinsen auf das Verrechnungskonto.
Es sind immer wechselnde Angebote für Neukunden: Über meinen Link sind es Guthaben oder eine Gratisaktie
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Bei Scalable bin ich ebenfalls seit 2019 Kunde und hier läuft mein einziger ETF-Sparplan auf den Vanguard All-World. Das Depot und der Sparplan sind kostenfrei, sodass mir hier keinerlei Kosten entstehen. Die Ordergebühren für Einzelkäufe und -verkäufe betragen 1€. Alternativ bietet der Broker auch eine Flatrate beim Prime+ Modell an, bei welchem Du 2,3% Zinsen ehältst. So kannst Du kannst so viel handeln, wie Du möchtest. Hier gelangst Du zur Depoteröffung*.
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