Wer braucht denn heutzutage noch Filialbanken?

Intro

Und schon wieder wurde eine Bank geschlossen

Es ist kein Geheimnis, dass immer mehr Filialbanken schließen und die Zahlen rückläufig sind. Geht man an den bekannten Sparkassen, Commerzbanken, Deutsche Banken oder Volksbanken vorbei, sind diese kaum besucht. Augenscheinlich wird auch immer weniger Bankpersonal eingesetzt, welches sich um die wenigen Kunden und ihre Belange kümmern kann. Die Zeiten der einst so beliebten örtlichen Filialbanken mit der Bankberaterin oder dem Bankberater des Vertrauens sind vorbei.

Kunde ist König?

Damals war es normal, einmal im Jahr einen Termin auszumachen und über die Finanzsituation zu sprechen. Es wurde über die Verwendung des eigenen Kapitals geredet und wie man dieses bestmöglich anlegen könne. Natürlich bietet die jeweilige Bank eine Vielzahl von Finanzprodukten an. Doch man muss sich immer bewusst sein, dass eine Bankfiliale ein Unternehmen ist und daher stets nach Gewinnen strebt. Das ist auch völlig legitim und notwendig, doch an dieser Stelle wird leider oftmals mit der Gutgläubigkeit der Menschen gespielt. Durch das persönliche Gespräch und einer gewissen Vertrauensbasis, werden viele Finanzentscheidungen nahezu abgegeben. Das wird ausgenutzt, um die Finanzprodukte der Bank bzw. der Partner an den Kunden zu bringen. Die Vorteile eines Fonds, einer Kapitallebensversicherung oder eines Bausparvertrages werden erläutert, doch die Risiken oder die hohen Abschlusskosten sowie laufenden Kosten werden oftmals verschwiegen. Die Beispielrechnungen werden geschönt, es werden nur die Renditemöglichkeiten aufgezeigt und die Kosten Verschwiegen. Diese Finanzprodukte bzw. Verträge sind oftmals umprofitabel für den Endkunden und können ganz einfach vermieden werden, wenn ein Finanzdenken vorhanden ist.

Bankensterben

Die Nachfrage ist nicht mehr so groß

Die Bankfilialen mit ihrem zugehörigen Personal werden immer weniger nachgefragt, denn die Service-Leistungen vor Ort werden kaum noch benötigt. Die Zeiten sind vorbei, in welchen man einen Überweisungsträger zur Bank bringen musste. Oder in denen man seine/n Bankberater/in anrufen musste, um eine Überweisung von über 2.000€ zu tätigen. Im Zeitalter der digital natives wächst man mit dem Wissen auf, wie ein Smartphone funktioniert und wie man einen Computer bedient. Wie man schnell etwas googelt oder wie man eine E-Mail an den Kundendienst schreibt. Die Jugend und die jungen Erwachsenen benötigen lediglich ihr Smartphone, mit welchem sie ihren Kontostand abrufen können. Umso begehrter werden die sogenannten Direktbanken wie beispielsweise die comdirect (Kostenloses Girokonto von der comdirect sichern *Affiliate-Link). In der Regel sind alle Konten kostenlos und alle Funktionen sind online abrufbar. Es läuft also alles digital ab. Bezahlt wird mit dem Smartphone oder der Smartwatch (z.B. via ApplePay) und das war es. Selbst die eigenen Eltern oder die Eltern meiner Freunde gehen nur noch zur Bankfiliale, um Geld abzuheben. Oder um bei den jährlichen Gesprächen mit den dortigen Mitarbeitern über Gott und die Welt zu reden. Es sind eher die älteren Generationen, die solche Service-Leistungen der örtlichen Bank annehmen.

Hohe laufende Fixkosten

Die Filialbanken haben sehr viele Immobilien an sehr guten Lagen, welche natürlich laufende Miet-/Tilgungskosten verursachen. Hierneben müssen Versicherungen und Betriebskosten gezahlt werden. Dann hat jede Filiale einiges an Personal, welches bezahlt werden muss. Die Direktbanken verzichten hingegen auf den persönlichen Kontakt vor Ort und bieten ihre Produkte und Dienstleistungen über ihre Internetseiten an. Somit werden unter anderem Personalkosten und Mietkosten gespart, sodass diese Ersparnisse an den Endkunden weiter gegeben werden können. Direktbanken wollen selbstverständlich auch wirtschaftlich handeln und haben nichts zu verschenken, aber sie haben ganz andere Möglichkeiten aufgrund ihrer deutlich schlankeren Kostenstruktur.

COVID-19 als verstärkendes Ereignis

Der persönliche Kontakt in der örtlichen Filialbank ist aufgrund der Kontaktbeschränkungen zu den Zeiten von COVID-19 kaum möglich. Vielen Kunden wurde daraufhin bewusst, dass sie gar keinen Ansprechpartner benötigen, um ihre Bankgeschäfte zu erledigen. Sie haben sich daraufhin nach Alternativen umgesehen und ihre Suche führte in der Regel zu den Direktbanken mit ihren Onlinediensten. Dieses Ereignis hat den Trend der Filialschließungen weiter verstärkt und die Zahlen fallen immer höher aus. Allein für den Bereich der Sparkasse Köln Bonn wurde erst im Dezember 2019 angekündigt weitere 17 Filialen zu schließen. Manche für immer und manche werden zu SB-Banken umgebaut. Denn der Trend geht zu sogenannten SB-Banken bzw. SB-Terminals hin. SB steht für Selbstbedienung und verdeutlicht den Trend, Personal einzusparen und Kosten zu minimieren. Die Kunden können mit ihrer Bankkarte in eine örtliche Bank eintreten und dort finden sie lediglich einen Automaten vor, an welchem sie Geld einzahlen und auszahlen können. Im veröffentlichten Statement der Sparkasse Köln Bonn hieß es, dass sich das Nutzungsverhalten der Kundschaft geändert habe und diese zunehmend Online-Banking nutzen.

Banken verdienen weniger

Hinzu kommen die anhaltenden Niedrigzinsen der EZB, welche die Bilanzen der Banken schlecht aussehen lässt. Die Filialbanken kämpfen zum einen mit den hohen laufenden Fixkosten und zum anderen mit den immer kleiner werdenden Gewinnen. Denn der Leitzins ist jener Zinssatz, zu welchem sich die Banken Geld leihen und refinanzieren können. Banken, die ihr Geld bei der Zentralbank parken möchten, erhalten hierauf 0% oder müssen sogar Negativzinsen bezahlen. Das bedeutet, dass sie hierfür sogar noch Geld bezahlen müssen. Schon seit längerem haben die örtlichen Filialbanken die sogenannten Kontoführungsgebühren eingeführt. Jeder mit einem Girokonto, muss im Quartal beispielsweise 20€ zahlen. Oder aber die Negativzinsen werden an die Endkunden weitergegeben, wenn diese eine gewisse Summe an Kapital auf ihren Konten haben. An solchen Maßnahmen erkennt man, dass die Banken sich immer neue Ideen einfallen lassen, um ihre Gewinne zu steigern und Kosten auf den Endkunden umzulegen.

Weniger Kunden bedeuten weniger Umsatz

Nicht nur die Niedrigzinsen zwingen die Filialbanken zu neuen Maßnahmen, wie beispielsweise den Kontoführungsgebühren. Auch die Tatsache, dass immer mehr Kunden abspringen und zu einer Direktbank wechseln, macht es den Filialbanken nicht einfacher. Das Handelsblatt bestätigt diese Einschätzung ebenfalls und schreibt in einem Artikel, dass Otto-Normalkunden immer häufiger eine Direktbank als Hausbank nutzen. Die comdirect hat mittlerweile fast 3 Millionen Kunden und diese wachsen immer weiter an (siehe folgende Grafik). Wenn die Kunden abspringen, gibt es auch immer weniger Personen, die die Finanz- und Versicherungsprodukte der Banken kaufen. Denn Banken haben systemimmanente Konflikte, d.h. die größten Finanzinstitute sind so strukturiert, dass sie sich selber Profite bescheren, aber nicht ihren Kunden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass viele Bankberater/innen in letzter Instanz auch nur Verkäufer/innen sind. Sie werben und verkaufen Anlageprodukte von Vertragspartnern, welche eine Kooperation mit der hiesigen Bank haben und Provision für jede Vermittlung zahlen. Jede Bank ist ein Unternehmen, welches wirtschaftlich arbeiten will und muss. Die Belange des Kunden kommen hier leider oftmals erst an zweiter oder dritter Stelle.

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Die comdirect gewinnt stetig an neuen Kunden hinzu. (Quelle: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/221405/umfrage/anzahl-der-kunden-der-comdirect-bank-seit-2005/)

Weniger Finanzdenken

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Weniger Berührungspunkte zu Finanzinstrumenten

Der Vorteil von unpersönlicheren Direktbanken ist, dass einem nicht jedes Finanz- und Versicherungsprodukt angedreht wird. Dieser Umstand ist in meinen Augen aber zugleich auch ein Nachteil. Auch wenn man sich nur einmal im Jahr mit seiner Finanzsituation auseinander gesetzt hat, weil der Termin in der örtlichen Filialbank anstand, so hat man sich wenigstens regelmäßig damit auseinander gesetzt. Zudem wurden immer wieder neue Produkte vorgestellt und man musste eigenständig überlegen, ob diese sinnvoll sind oder auch nicht. Das Finanzdenken wurde in gewisser Art und Weise gefördert und gefordert. Heutzutage ist man Kunde einer Direktbank und es werden ab und zu Werbetafeln oder Pop-Ups auf der Internetseite eingeblendet. Es besteht kein Bezug zu diesen Produkten und in der Regel auch kein Anlass, sich damit auseinander zu setzen.

Eigenverantwortlich die Finanzsituation erkennen

Hier muss man tatsächlich selbstverantwortlich handeln und sich gezielt nach Investitionsmöglichkeiten erkundigen. Sofern man die Bereitschaft hat, sich damit auseinander zu setzen, findet man unzählige Angebote. Im aktuellen Informationszeitalter erhält man Unmengen an Informationen, aber man muss diese eigenständig filtern können.

Unter meinen Empfehlungen, gebe ich Dir eine Auskunft über alle Banken, welche ich selber schon seit längerer Zeit nutze. Bei der comdirect bin ich beispielsweise schon seit über 6 Jahren zufriedener Kunde. Dort zahle ich keine Kontoführungsgebühren, Depotkosten oder horrende Gebühren für Extrawünsche.  Alle Kosten sind transparent abrufbar und bei Fragen, steht mit der Kundendienst sehr schnell und kompetent zur Verfügung.

Bankenwechsel

Ein Bankenwechsel ist einfacher als gedacht

Wenn Du Dich dazu entschlossen hast, zu einer Direktbank zu wechseln und Kosten einzusparen, geht dies einfacher, als viele Menschen annehmen. In persönlichen Gesprächen erfahre ich immer wieder, dass der sogenannte Wechselservice unbekannt ist. Die comdirect oder aber auch viele andere Direktbanken helfen beim Bankenwechsel. Hierfür loggt man sich bei der comdirect in das Konto seiner alten Bank ein und kann dort in der Umsatzübersicht alle Zahlungsempfänger (Versicherungen, Vermieter, Fitnessstudio etc.) anklicken, welche über das neue Konto informiert werden sollen. Die comdirect benachrichtigt diese Zahlungsempfänger und das klappt in der Regel auch wirklich super und ist damit schnell erledigt. Zur Verdeutlichung habe ich noch mal folgende Grafik entworfen, welche ich aktuell auf meinem Instagram-Account veröffentlicht habe.

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Fazit

Zusammenfassend…

… kann man sagen, dass die Selbstverantwortung mit einer entsprechenden Strategie zum Erfolg führt. Damals konnte man die Verantwortung der eigenen Finanzen auf den/die Bankberater/in abwälzen und war im guten Glauben, dass sich profitabel um das eigene Geld gekümmert wird. So kann es heutzutage auch noch gehandhabt werden, doch in der Regel verschenkt man an dieser Stelle viel Rendite und hat hohe Kosten.

In den Zeiten des Niedrigzinses ist die Selbstverantwortung noch dringender denn je. Das Geld auf Tages- und Festgeldkonten zu parken oder dieses sogar als investieren zu bezeichnen, ist fatal. Die Inflation zehrt das mühselig angesparte Kapital langsam auf und es wird im Laufe der Zeit immer weniger wert. Wie gut, dass es Internetseiten wie www.finanzdenken.de gibt, auf welchen man viele Informationen kostenlos erhält ;-). Wichtig ist an dieser Stelle nur Dein Entschluss, Deine Finanzen selber in die Hand zu nehmen. Denn das macht heutzutage in der Regel kein Anderer mehr für Dich.

Disclaimer

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Der Autor ist an manchen der genannten Unternehmen beteiligt (Transparenzhinweis). Alle von mir veröffentlichen Informationen und Zahlen, Einschätzungen und Bilder sind von mir nach besten Wissen und Gewissen erstellt worden. Aufgrund dessen übernehme ich keine Gewähr, Garantie, Haftung oder Zusicherung für die Richtigkeit. Alle Beiträge stellen weder eine Anlageberatung noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, Optionen oder anderen Finanzinstrumenten dar. Das Investieren in Wertpapiere, Optionen oder anderen Finanzinstrumenten ist grundsätzlich mit Risiken behaftet und kann zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen. Bei den beworbenen Links handelt es sich um Affiliate-Links, d.h. Dir entstehen hierdurch keine Nachteile und ich erhalte lediglich eine Provision für die Vermittlung.