Aktien auf Kredit? 15.000€ Kredit für Optionshandel (Entwicklung nach 6 Monaten)
Intro
Aktien auf Kredit kaufen? Oder eher: Ein Kredit, um Aktien auf Kredit zu kaufen.
Am 29.11.2020 habe ich den Beitrag „Aktien auf Kredit? Mein 15.000€ Kredit für den Optionshandel“ veröffentlicht. Dort habe ich meine Gedanken und meine Annahmen geschildert, wieso ich über einen Kredit nachgedacht und letztlich auch einen beantragt habe. Wenn Du wissen willst, das der Optionshandel überhaupt ist, dann lies Dir meine ausführliche und kostenfreie Beitragsserie durch.
Da es allerdings enorm wichtig ist, noch mal zur Erinnerung: Kredite sind mit viel Risiko verbunden! Daher empfehle ich auch keinem, ebenfalls Aktien auf Kredit zu kaufen oder meine konkrete Vorgehensweise nachzumachen! Ein Kredit für Konsum solltn generell tabu sein! Kredite für den Erwerb von Vermögenswerten oder Investitionen (wie den Aufbau einer eigenen Firma oder von Immobilien) sollten wohl überlegt sein!
Kredite sollten nur für Vermögenswerte und nicht für Verbindlichkeiten genutzt werden.
Genau genommen nutze ich einen Kredit für den Optionshandel. Beim Optionshandel handle ich auf Margin und daher ebenfalls zum Teil auf Kredit. Letztlich nutze ich geliehenes Geld einer Bank, um bei einer anderen Bank Aktien auf Kredit zu kaufen bzw. Optionen zu verkaufen. Wieso und weshalb, habe ich damals geschildert und werde es in diesem Beitrag mit Zahlen untermauern.
Eigentlich wollte ich gar nicht weiter über den Kredit schreiben, um Nachahmer davon abzuhalten. Jedoch ist mir kein weiterer Blogger bekannt, der ein solches Vorhaben in die Tat umgesetzt hat oder hierüber so offen berichtet und daher hat es ein Alleinstellungsmerkmal. Zusätzlich lese ich im Internet immer wieder, dass sich viele Anleger die Frage stellen, ob die Aktien auf Kredit kaufen sollen. Hier herrscht eine generelle „Kredite sind tabu“ oder „Niemals Aktien auf Kredit kaufen“ Mentalität in der Community. Grundsätzlich stimme ich solchen Aussagen auch zu. Aber jede Finanzsituation, jedes Vorhaben und auch jede Umsetzung ist absolut individuell und kann daher nicht pauschalisiert werden.
Zusätzlich erreichen mich immer wieder Nachrichten, in denen nach meinem Kredit und dessen Entwicklung gefragt wird. Daher habe ich mich dazu entschlossen, regelmäßig über die Entwicklung des Kredites zu berichten – transparent und ehrlich. Ich persönlich habe mir sehr viele Gedanken hierzu gemacht und bin zum Entschluss gekommen, dass ich es auf jeden Fall probieren sollte. Wenn etwas schief läuft oder ich irgendwas nicht mit eingeplant habe, werde ich darüber zukünftig berichten. Sollten meine Annahmen alle in etwa richtig gewesen sein, werde ich auch darüber berichten. Aber wie lief es denn jetzt nach 6 Monaten?
Der Kredit
Die Konditionen meines Kredites
Mitte November 2020 wurde mir mein Kredit bei der comdirect bewilligt und auch kurzerhand überwiesen. Das Geld habe ich dann vollständig am 23.11.2020 auf mein Konto bei ESTABLY überwiesen. Der Kredit ist nicht zweckgebunden und daher zur freien Verwendung. Aufgrund dessen sind die Konditionen nicht sonderlich super, aber dennoch akzeptabel:
Kreditsumme: 15.000€
Laufzeit: 60 Monate
Eff. Jahreszins: 2,99%
Kreditsumme inkl. Zinsen: 16.149,74€
Daraus ergibt sich eine Monatsrate von 269,20€
Mittlerweile gibt es deutlich attraktivere Kredite
Schaue ich mir heute, 6 Monate später, noch mal verschiedene Ratenkredite an, gibt es deutlich bessere Konditionen. Aber hätte, hätte Fahrradkette…
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Meine Annahme
Welche Annahme hatte ich mit dem Kredit?
Meine grundsätzliche Annahme war, dass ich mit sogenannten „other peoples money“ Geld erwirtschaften kann und schneller ans Ziel komme. So ist es bei Immobilien zur weiteren Vermietung beispielsweise auch der Fall. Meine Prämisse hierfür ist also, dass ich mithilfe des Kredites mehr Gewinn machen würde, als wenn ich diesen nicht genommen hätte (konkret: Mehr Gewinn als zu zahlende Zinsen). Wäre dies der Fall, hätte sich der Kredit gelohnt und ich hätte Gewinn gemacht. Meine zweite Annahme war, dass ich auf jeden Fall mehr Gewinn machen würde und neben den Zinsen auch noch einen ordentlichen Teil der eigentlichen Darlehenssumme erwirtschaften würde. Die zweite Annahme beruht auf meinen bisher gemachten Erfahrungen. Kurzum: ich mache mithilfe des Kredites so viel Gewinn, dass ich hiervon die Zinsen und einen guten Teil des Darlehens zurückzahlen kann.
Woher diese Annahme und wieso 15.000€?
Im Jahr 2020 hatte ich bis Ende November ungefähr ein Kapital von 15.000€ auf dem Konto für den Optionshandel. Mit diesem Kapital habe ich letztes Jahr ein Gewinn vor Steuern von rund 4.260€ erwirtschaftet. Von diesem Gewinn habe ich die Steuern abgezogen und einen Risikopuffer von 15-20% einberechnet, sodass ich auf einen konservativen Jahresgewinn von 2.500€ gekommen bin. Also habe ich bereits eigene Erfahrungen mit einem Kapital von 15.000€ gesammelt. Auf den Monat gerechnet, sind das ganze 208€ und damit schon etwa 77% der Monatsrate des Kredites.
2.500€ Gewinn mit 15.000€ Kapital. Bedeuten 30.000€ Kapital dann auch 5.000€ Gewinn?
Wenn man es simpel betrachtet, müsste ich mit dem doppelten an Kapital auch das doppelte an Gewinn erwirtschaften. Doch beim Optionshandel spielen mir zwei bedeutende Faktoren in die Karten. Zum einen werden die Steuern meiner Gewinne nicht sofort an den Fiskus abgeführt, da es sich um einen ausländischen Broker handelt. Ich kann also viele weitere Monate mit dem Gewinn weiterarbeiten, bis ich ihn letztlich bei der Steuer erklären muss (=Zinseszins). Zum anderen ermöglicht mit ein höheres Kapital ganz neue Möglichkeiten bei der Auswahl meiner Basiswerte. Mit 30.000€ kann ich auf einmal auch Puts auf eine Apple, Microsoft oder Salesforce verkaufen, ohne große finanzielle Risiken eingehen zu müssen. Umso größer die Aktienauswahl, desto eher kann ich mir die Optionen mit dem besten Chancen-/Risikoprofil heraussuchen. Diese zwei Faktoren haben mir einen zusätzliches Plus an Einnahmen beschert.
Wie sehen denn nun endlich die Einnahmen mithilfe des Kredites aus?
Die Umsetzung
6 Monate Optionshandel mit einem 15.000€ Kredit – Zwischenfazit
Zur besseren Veranschaulichung habe ich natürlich eine Excel-Tabelle, in der ich alles nachhalte. In dieser ziehe ich meinen tatsächlich realisierten Gewinn (inkl. Gebühren und Steuern) aus dem Optionshandel von der Tilgungsrate des Kredites ab und sehe letztlich, ob ich sich meine Annahmen bestätigt haben.
Erläuterungen zur Tabelle
Kurz zu den Erläuterungen: Spalte A, B und C sind selbsterklärend.
In Spalte D trage ich die Gewinne (inkl. Gebühren, aber exkl. Steuern) ein, die ich für mich selber tracke und regelmäßig hier veröffentliche.
Die Spalte E zeigt lediglich den durch 2 geteilten Gewinn, da ich bereits 15.000€ hatte und nur den Gewinn des 15.000€-Kredites ermitteln möchte.
In F ziehe ich eine Steuer von 30% ab. Bei der Steuer gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Die Berichte von ESTABLY geben stellenweise auch leicht veränderte Zahlen wieder. Um keine blöden Überraschungen zu erleben, habe ich die Steuerlast pauschal etwas erhöht. Das hält zudem die Rechnung einfacher.
Daraus ergibt sich in G die tatsächliche Monatsrate = Tilgungsrate Kredit – Tats. Gewinn abzgl. Steuer.
Die Spalte H zeigt die monatliche akkumulierte Zwischensumme. Im November hätte ich ca. 80€ aus eigener Tasche zahlen müssen, anstatt die vollständigen 269,20€. Durch einen profitablen Dezember relativiert sich der November allerdings schon wieder. Anstatt für November und Dezember 538,40€ (269,20 * 2) für den Kredit zahlen zu müssen, konnte ich aufgrund des gut gelaufenen Dezembers ein Plus von 285,03€ erwirtschaften.
Deutlich besser als erwartet – der Kredit trägt sich von alleine!
Wie zuvor bei den Erläuterungen angerissen, schaffe ich es mit meiner Vorgehensweise beim Optionshandel, mehr Geld zu verdienen, als ich letztlich für den Kredit zurückzahlen muss. Lediglich im November und Februar hätte ich theoretisch aus eigener Tasche für den Kredit zahlen müssen. In den anderen 4 von den 6 Monaten habe ich allerdings so viel erwirtschaftet, dass ich deutlich über der Monatsrate des Kredites lag.
Ich schreibe bewusst theoretisch, da ich den Kredit aktuell ganz normal abbezahle. Aus dem einfachen Grund, weil ich nicht monatlich Geld aus dem Optionsdepot entnehmen möchte, sondern den Zinseszins weiter nutzen möchte. Das ermöglicht mir letztlich immer größere Gewinne, da das Kapital mit anwächst.
Ein Plus von 1.000€ dank des Kredites
Nach den 6 Monaten habe ich einen tatsächlichen Gewinn (inkl. Gebühren und Steuern) von 2.647,75€ erwirtschaftet. Für den Kredit habe ich bisher allerdings nur 1.615,20€ bezahlt. Bisher habe ich also theoretisch keinen einzigen Euro für den Kredit gezahlt, sondern noch ein Plus von 1.000€ erwirtschaftet. Meine aufgestellten Annahmen für den Kredit sind also mehr als eingetreten, sie wurden noch weit übertroffen. Ich bin gespannt, wie sich das Jahr weiterhin entwickelt.
Interesse am Optionshandel?
Der Optionshandel klingt interessant? Du solltest über einen neuen Broker nachdenken…
Für den Optionshandel benötigt man ebenfalls ein Depot. Hierfür eignen sich die deutschen Broker allerdings nicht, denn sie verlangen zu hohe Gebühren oder bieten den Optionshandel (sondern nur Optionsscheine) erst gar nicht an. Daher sind deutsche Anleger gezwungen ein neues Depot zu eröffnen und hierfür bietet sich unter anderem ESTABLY an. ESTABLY ist ein deutscher Reseller von Interactive Brokers und hat daher einen deutschen Kundensupport. Zudem ist es meines Wissens nach der einzige Anbieter, bei dem man von Anfang an bessere Konditionen erhalten kann. Und genau an dieser Stelle habe ich ein Angebot für Dich:
Mein persönliches Angebot für Dich:
Ich selber habe mein Depot für den Optionshandel bei ESTABLY. Dort ist ein hervorragender deutschsprachiger Service, welchen man telefonisch schnell in der Leitung hat und der einem sofort weiterhelfen kann. Da ich selber sehr zufriedener Kunde bin, empfehle ich ESTABLY auch weiter und kann Dir als Neukunde vergünstigte Konditionen bei der Depoteröffnung anbieten! Das bedeutet, dass Du US-Optionen für 3,00USD anstatt 3,50USD und deutsche Optionen für 1,80€ anstatt 2,00€ handeln kannst.
Vorgehensweise für vergünstigte Konditionen:
- Auf der Startseite von ESTABLY estably.com/broker ein Depot eröffnen.
- Bei der Depoteröffnung im Feld für Gutscheincodes den Code „Finanzdenken“ eingeben.
- Mindestens 5.000€ als Startkapital einzahlen.
Fazit
Zusammenfassend…
… kann man sagen, dass sich meine konservativen Annahmen bestätigt haben. Ich war allerdings deutlich zu konservativ. Bisher konnte ich nicht nur die Zinsen, sondern auch noch die gesamte Monatsrate mithilfe des Kredites erwirtschaften. Und als Bonus habe ich darüberhinaus sogar noch ein Plus gemacht. In anderen Worten habe ich die 6 Monate bisher nichts für den Kredit bezahlen müssen und das Geld wurde mir „geschenkt“.
Das ist natürlich nur eine Bestandsaufnahme und je nach Entwicklung der Märkte kann sich alles wieder verändern. Allerdings kommt mir auch hier der Optionshandel zu Gute, denn es ist in jeder Marktphase möglich, Gewinne zu erwirtschaften. Abgerechnet wird bekanntlich am Ende und ich bin gespannt, wie es in weiteren 6 Monaten aussieht. Wenn es so weiterlaufen würde, könnte ich den Kredit – allein aus den Gewinnen – deutlich schneller zurückzahlen als geplant.
Abschließend noch mal der Hinweis, dass mich dieser Kredit in keinerlei finanzielle Notlage bringen kann, da ich unter anderem über eine ausreichende Notreserve verfüge. Zudem rate ich niemanden mein Handeln nachzumachen, denn eine solche Vorgehensweise ist mir deutlichen Risiken verbunden.
Aktien auf Kredit sind ein ziemlich kontrovers diskutiertes Thema, wie siehst Du das ganze?
Bleib gesund & munter! Cheerio, Alex
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Ich habe zwar keine Aktien auf Kredit gekauft (das wäre mir tatsächlich zu riskant), aber habe eine ähnliche Rechnung angestellt, als es darum ging, ob ich mein Auto per Kredit finanziere oder per Entnahme aus dem Depot. Hast du für dich die Break-Even-Rendite ausgerechnet? Meine lag deutlich unter 3%, sodass ich mich dann für den Kredit entschieden habe.
Hey Jenni,
danke für Deinen interessanten Kommentar! Für mich war die Ausgangssituation, dass ich entweder so weiter mache wie bisher oder schneller an mein Ziel kommen kann, indem ich hierfür einen Kredit nehme. Die Rechnung geht allerdings nur auf, wenn ich auch in Vermögenswerte investiere. Die Gewinne, die ich mithilfe des Kredites erwirtschafte, liegen deutlich über den Zinsen und daher bin ich schon nach knapp 6 Monaten fast Break-Even. Alles was danach kommt ist reiner Gewinn. Wann ich den Kredit vollständig nur aus Gewinnen zurückzahlen kann, habe ich mir nicht ausgerechnet. Hierfür sind die Gewinne zu unbeständig. Aber diese Rechnung werde ich vermutlich in weiteren 6 Monaten anstellen :-)
Ich persönlich vermeide es, einen Kredit für Konsum zu nutzen und hier zählt das Auto für mich hinein. Das Auto gibt ja leider nichts zurück. Du hast Dich also für den Kredit mit unter 3% Zins entschieden, da Dein Depot deutlich mehr als 3% erwirtschaftet? So habe ich einen Kredit auch noch nie betrachtet, sehr interessant :-)!
Danke für den spannenden Einblick in Deinen gehebelten Optionshandel. Habe mir den Artikel gleich als Bookmark abgelegt, falls ich auch mit dem Optionshandel bei BANX starten möchte.
Wenn man mit OPM handelt, muss es meiner Meinung nach in Relation zum bestehenden Depot bzw. auch zum monatlichen Einkommen stehen. Wenn man auch einen Totalausfall verschmerzen kann, dann spricht da auch nicht dagegen. Ich habe zur Corona-Krise im April 20 auch 50k aufgenommen und hatte ein gutes Gefühl dabei ;-)
Hey Witali,
besten Dank für Deinen interessanten Kommentar :-) Ein Kredit muss zum persönlichen Risikomanagement passen, d.h. die eigene Finanzsituation sollte ein Totalverlust verkraften können. Da gebe ich dir absolut Recht! Wenn dann noch das Rendite-/Risiko-Profil stimmt, spricht in meinen Augen nichts gegen einen Kredit für den Erwerb von Vermögenswerten. So nutze ich gerne OPM und OPT (Other People Time) in den von mir veroptionierten Unternehmen. 50k ist eine Nummer größer als bei mir, aber freut mich riesig für Dich, wenn es sich gelohnt hat. Da hast Du ja einen super Zeitpunkt erwischt. Wenn Du fragen zum Optionshandel hast, gerne einfach fragen. Auf Instagram/Finanzdenken mache ich aktuell auch relativ viel zum Thema Optionshandel.
Viele Grüße,
Alex