Basics

Wie fängt man an und wo hört man auf?

Um seine eigenen Finanzen zu strukturieren, ist dieser Schritt unumgänglich. Du musst anfangs wissen, wo Dein Geld her kommt und wo es hin geht. Ohne dieses Wissen, wirst Du Deine Finanzsituation niemals vollständig in den Griff bekommen. In den gängigen Finanzbüchern wird immer geschrieben, dass man seine Einnahmen und Ausgaben kennen muss. Im ersten Schritt sollen die Ausgaben gesenkt werden. Weil hier irgendwann eine Grenze erreicht ist, werden im zweiten Schritt die Einnahmen erhöht, denn hier gibt es theoretisch keine Limits nach oben. Soweit so gut, ich stimme voll und ganz zu. Hilfreich ist auch ein Haushaltsbuch, um für einige Monate wirklich alle Ausgaben und Einnahmen zu tracken. Es ist nervig und langweilig, aber effektiv.

So erging es mir auch und mir kam im Nachhinein eine Idee: Wieso nicht eine anschauliche Grafik erstellen? Und schon hatte ich meinen persönlichen Geldkreislauf grafisch dargestellt. Es fehlen natürlich die Fixkosten und die Variablen Kosten, aber die wurden ja bereits im Vorfeld via Haushaltsbuch (ich habe mittlerweile nur noch eine Excel-Tabelle mit all meinen fixen Einnahmen und Ausgaben im Bilanz-Format erstellt, welche ich regelmäßig hierfür aktualisiere) erfasst. Nur aufgrund dessen ist es mir möglich gewesen, zu wissen, wie viel Geld ich überhaupt zum Investieren übrig habe. Und nur deswegen wusste ich genau, ob meine finanzielle Lage es zulässt, ein Eigenheim zu kaufen.

Einmal akribisch die eigene Finanzsituation analysiert, dient sie als Grundlage für alle weiteren finanziellen Entscheidungen.

Geldkreislauf

Der persönliche Geldkreislauf

Vergleichen wir uns als Privatperson mit einem Unternehmen, so hat auch ein Unternehmen bereits fest definierte Budgets für beispielsweise Marketing, Personalangelegenheiten, Entwicklung und Sponsoring. Würde es keine definierten Budgets bzw. definierte Geldrahmen geben, könnte das Unternehmen nicht nachhaltig wirtschaften. Wenn beispielsweise zu viel Geld für Marketing ausgegeben wird, bleibt nicht genug Geld für Entwicklung oder dem Einkauf neuer Waren übrig.

Genau so verhält es sich auch mit den Finanzen bei uns als Privatperson. Wenn wir keine Budgets oder definierte Geldbeträge für bestimmte Bereiche haben, kommen wir schnell durcheinander und haben keine Kontrolle sowie Überblick über unsere Finanzlage. Daher beinhaltet eine strukturierte ebenfalls eine Übersicht über alle seine Konten und Geldbewegungen. Das gesamte Zusammenspiel seines Geldkreislaufes sollte also definiert werden.

Mein persönliches Cashflow-Modell

Mit der Zeit entwickelt man seine persönliche Strategie und Vorgehensweise für seine eigene Finanzsituation. Ich persönlich habe mir auch Gedanken hierüber gemacht und das Ergebnis zeige ich in dem folgenden Schaubild. Eventuell dient dieses ja als Inspiration oder Idee für Deine Situation und kann Dir helfen, etwas Struktur zu bekommen. Beachte hierbei, dass jede Person in einer anderen finanziellen Situation ist und die Finanzen sehr individuell sind.

Bezahle Dich zuerst

Wichtig ist in diesem Zusammenhang das Automatisieren seines Cashflow-Modells. Mithilfe von Daueraufträgen und Sparplänen gehen am Monatsanfang alle von mir definierten Geldbeträge automatisiert vom Girokonto ab. Das Geld ist also maximal 1-2 Tage auf dem Konto, sodass ich mich erst gar nicht daran gewöhne und auf die Idee komme, das Geld zu verkonsumieren. Das ist eine sehr elementare Regel, die ich gelernt habe: Bezahle Dich zuerst, denn Du bist am Wichtigsten. Erst danach kommen Versicherungen, Fitnessstudios, Tankstellen, Kinobetreiber und Kleidungshersteller dran. Ein weiterer Vorteil hierbei ist, dass das Geld nur wenige Tage unrentabel auf dem Girokonto herumliegt, sondern direkt als Investition zum Arbeiten kommt. Hier mein persönlicher Geldkreislauf:

Finanzdenken Geldkreislauf 2024

Erläuterungen

Woher kommt das Geld?

Ich erhalte Einnahmen aus:

  • nicht-selbstständiger Arbeit (so wie knapp 90% aller Deutschen ein 9 to 5 Job),
  • selbstständiger Arbeit (z.B. alles, was ich mit Finanzdenken.de, meinem Lernkurs oder meinen Buch erziele)
  • sowie durch Kapitalerträge (Dividenden, Optionseinnahmen, Zinsen). Hieraus ergibt sich mein Gesamteinkommen.

Wohin geht das Geld?

Investition/Rücklagen: Von meinem Gesamteinkommen nutze ich mindestens 25% für meinen persönlichen Kapitalaufbau in Form von Investitionen in Aktien/ETFs. Hier stecke ich aktuell 750€ in Investitionen. Zwischen 200-400€ wird monatlich zudem gespart. Bisher liegt dieser Betrag also immer deutlich über den 25% und erst seitdem ich das Eigenheim habe (Ende 2022 gekauft), musste ich meine Investitionen knapp um die Hälfte reduzieren.

Eigenheim: Für das Eigenheim gehen aufgrund des Kredites 850€ (Tilgung und Zins) an die Bank. Jetzt kommt wieder die Frage, ob ein Eigenheim ein Vermögenswert oder eine Verbindlichkeit ist. Hart gesehen eine Verbindlichkeit, denn sie kostet mich Geld. Objektiv betrachtet, habe ich die Immobilie aber günstig geschossen und bereits jetzt mehrere Zehntausend Euro Buchgewinne eingefahren. In spätestens 30 Jahren spare ich mir die Miete bzw. die Tilgung und das erspart mir wiederum viel Geld. Rechne ich alle Modernisierungen und Reparaturen dagegen, bleibt es vermutlich eine Nullnummer. Ich rechne das Haus jedoch als Investition an, denn hier wird faktisch Kapital gebildet. Rechne ich diese 850€ zu den 750€ von meinen Investitionen, bin ich bei 1.600€. Zusätzlich noch ca. 200€ an Rücklagen, liege ich bei 1.800€ was grob 50% meines Einkommens ausmacht.

Cashflow: Das Geld für meine Investitionen, dem Sparen und den Kredit geht automatisch am Monatsanfang vom Konto ab. Ich bezahle mich zuerst. Bei meinen Investitionen wird das Geld wird möglichst gewinnbringend investiert, sodass das Geld weiteres Geld erwirtschaften kann und der Zinseszins langfristig zur Geltung kommt. Die hieraus entstehenden Kapitalerträge in Form von Dividenden stehen mir wiederum die nächsten Monate zur Verfügung und erhöhen fortlaufend mein Gesamteinkommen. Diese Dividenden nutze ich in der Regel, um das Geld erneut zu investieren, sodass hier ein immer größerer Schneeball ins Rollen kommt.

Fazit

Zusammenfassend…

… kann man sagen, dass eine feste Struktur in Bezug auf seinen Geldkreislauf absolut sinnvoll ist. Es benötigt seine Zeit, ein für sich passendes Modell zu entwickeln. Sobald neue Lebensereignisse (Kauf von Wohneigentum, Kinderplanung, Einkommensausfall, Privatkredit etc.) eingetreten sind oder bevorstehen, sollte das Modell auch immer wieder aktualisiert werden. So erkennt man jedoch im Großen und Ganzen, wie der eigene Geldkreislauf abläuft. Mithilfe von Sparplänen und Daueraufträgen kann man das meiste automatisieren und es muss nicht weiter beachtet werden. Voraussetzung ist jedoch ein vorher durchdachtes System für die eigene Situation. Dieses System ist also keineswegs eine starre und fixe Angelegenheit, sondern man sollte sich langsam an das für sich passende Modell herantasten.

Ich bin gespannt, wann ich mein Optionsdepot bis auf meine Zielgröße von 100.000€ gebracht habe. Denn dann werde ich anfangen, mir meine monatlichen Gewinne hieraus auszuzahlen, was wiederum mein Gesamteinkommen erhöht. Das Geld wird dann entweder verkonsumiert oder wiederum in Dividendenaktien oder ETFs investiert. Langfristig soll mein Nebeneinkommen nämlich möglichst aus passiven Quellen kommen. Aber bis es soweit ist, dauert es noch ein, zwei Tage ;-)

Bleib gesund und munter! Cheerio,

Alex

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