Alles nur Marketing?
Jeder erzählt von finanzieller Freiheit, doch wie realistisch ist es?
Einmal im Feed gescrollt und zu 99% erscheint ein Beitrag auf Instagram, Facebook oder YouTube mit dem Schlagwort „Finanzielle Freiheit“. Das Wort wird leider inflationär benutzt und jeder wirbt damit, um ein Coaching oder Ähnliches zu verkaufen. Allein auf Amazon gib hierzu dutzende Bücher. Das Wort triggert. Aber wieso ist das so und wie realistisch ist es?
Viele träumen vom passiven Einkommen (noch so ein Trigger-Wort) und in dem Zusammenhang wird von finanzieller Freiheit geredet. Schauen wir uns hierfür einfach mal ein paar harte Fakten an:
- Das Durchschnittsgehalt von Vollzeitbeschäftigten lag im April 2022 in Deutschland bei 4.105€ Brutto laut Destatis (Quelle). Brutto-Netto-Rechner werfen hier ein Ergebnis von etwa 2.650€ netto heraus.
- Die durchschnittlichen Ausgaben (laut Destatis) eines deutschen Haushalts lagen im Jahr 2021 (da gab es noch keine Preissteigerungen auch die Inflation) bei 2.623€. Die größten monatlichen Kosten lagen beim Wohnen (37% bzw. 966€) und Nahrungsmittel (15% bzw. 402€) sowie Verkehr ( 12% bzw. 322€). Oftmals ist nur ein Elternteil Hauptverdiener oder Alleinverdiener.
- Mit einem Einkommen von 4.560€ zählt man in Deutschland zu den oberen 5% als Single. Mit 7.190€ als Single zählt man zu den reichsten 1% der Deutschen.
Easy mit dieser Methode 10.000€ pro Monat nebenbei verdienen? Ganz einfach mit XY 5.000€ nebenher verdienen? So wird jeder finanziell frei?
Ich behaupte mal, dass 99% von diesen Werbevideos, Slogans oder reißerischen Headlines Blödsinn sind. Wer 10.000€ pro Monat verdient, der gehört deutlich zu den 1% der reichsten Deutschen und wie viele Leute kennst Du, die so viel verdienen? Ich schreibe das, damit man mal ein Gefühl für die realistischen Zahlen bekommt. Auch die finanzielle Freiheit geistert in vielen Köpfen herum, doch anhand des durchschnittlichen Gehalts und der Ausgaben, ist diese Ziel nicht ohne Weiteres erreichbar. Aber muss es immer die finanzielle Freiheit sein oder gibt es da noch mehr?
Finanzielle…
… Stufen der Freiheit
Grundsätzlich werden diese finanziellen Ziele / Etappen /Stufen in 4 Kategorien gegliedert. Es gibt nicht nur die finanzielle Freiheit und jeder interpretiert hier etwas anderes hinein. Die gängigsten Quellen beschreiben in diesem Zusammenhang jedoch 4 Stufen.
… Abhängigkeit
Alles beginnt mit der finanziellen Abhängigkeit. Das bedeutet, dass keine oder kaum Ersparnisse vorhanden sind und eine sehr große Abhängigkeit vom Gehalt existiert. Sollte das Gehalt beispielsweise aufgrund von Krankheit, Kurzarbeit oder Kündigung sinken oder ganz wegfallen, ist die Privatinsolvenz nicht mehr weit weg. In dieser ersten Stufe befinden sich viele Berufsanfänger, weil einfach noch kein Ersparnisse vorhanden sind. Aber auch viele Erwachsene kämpfen seit Jahren in dieser Stufe, weil ihnen ein Finanzdenken fehlt. Die Geldsorgen sind immer existent und belasten sehr.
… Sicherheit
Die zweite Stufe nennt sich finanzielle Sicherheit. Um diese Stufe zu erreichen, hat man sich mit der eigenen Finanzsituation auseinandergesetzt und kennt die Grundzüge des Geldumgangs. Die erste Handlung eines jeden Finanzdenkers sollte die Bildung einer Notreserve sein. Sie schützt vor genau solchen Gehaltsausfällen, welche einen innerhalb der finanziellen Abhängigkeit zum Verzweifeln bringen. Innerhalb der finanziellen Sicherheit existieren jedoch bereits genügend Ersparnisse, um eine Zeit lang ohne das eigene Gehalt auszukommen. Auch wenn mal für mehrere Wochen oder gar Monat kein Geld herein kommt, kommt nicht sofort ein enormer Druck auf. Man hat Zeit, sich zu sortieren und neue Wege zu suchen. Vor allem benötigt man keinen Kredit, welcher den Teufelskreis immer weiter verschlimmert.
Ich vermute, dass sich hier der Großteil der Leser meines Blogs befinden und auch ich befinde mich in dieser Stufe. Wenn man ganz nüchtern die anfangs gezeigten Zahlen betrachtet, dann wird sich auch ein Großteil von uns für immer auf dieser Stufe befinden. Der Schritt bis zur nächsten Stufe ist nämlich noch mal um Einiges größer.
… Unabhängigkeit
Die dritte Stufe ist die finanzielle Unabhängigkeit. Wer diese Stufe erreicht, der kennt sich sehr gut mit Finanzen aus und verfügt über ein großes Vermögen. Charakteristisch für diese Stufe sind die passiven Einnahmen, welche bereits einen Großteil der eigenen Ausgaben decken. Mindestens die Fixkosten (mtl. wiederkehrenden Ausgaben) sollten hierdurch gedeckt werden, sodass keine Abhängigkeit vom Gehalt existiert. Viele von uns verfügen auch über eine größere Geldmenge auf dem Konto bzw. hoffentlich im Depot. Auch mithilfe der Dividendenstrategie oder dem Optionshandel oder aber einer Nebentätigkeit werden bereits Nebeneinkünfte erzielt. Diese werfen jedoch noch nicht so viel Geld ab, dass hiermit alle laufenden Fixkosten gedeckt werden können. Sollte dies irgendwann mal der Fall sein, dass ist die Stufe der finanziellen Unabhängigkeit erreicht.
Natürlich soll man Träume und Ziele haben, doch die letzte Stufe der finanziellen Freiheit wird kaum jemand erreichen. Das belegen einfach die Zahlen und die Statistiken. Die Mehrheit befindet sich zwischen der finanziellen Sicherheit und der finanziellen Unabhängigkeit. Und das ist auch schon eine sehr gute Ausgangssituation, welche einem viele finanzielle Sorgen nimmt und das Leben deutlich angenehmer macht.
… Freiheit
Die letzte Stufe ist die sagenumwobene finanzielle Freiheit. Wer diese Stufe erreicht, besitzt ein enormes Vermögen. Dieses Vermögen bzw. die laufenden Erträge hieraus decken nicht nur die Fixkosten ab, sondern ermöglichen auch noch jeglichen Konsum und Luxus. Es gibt keine fest definierten Summen für diese Stufe, sondern nur Beschreibungen. Eine Beschreibung lautet: man muss sich nie wieder Sorgen um das eigene Geld machen und egal wie viel man ausgibt, das Geld wird nicht weniger.
Realistisch?
Der Mensch vergleicht sich gerne
Es ist psychologisch betrachtet nicht gut, wenn man sich immer mit Anderen vergleicht. Und dennoch vergleicht man sich gerne mit Anderen. Wieso ist sonst Trash-TV so erfolgreich. Nicht umsonst ist mein Beitrag „Wie viel Geld sollte man mit 30 Jahren besitzen?“ einer meiner meistgelesenen Beiträge hier.
In meinem jährlichen Update zu all meinen Top 5 Einkommensquellen beschreibe ich transparent, welche meine 5 größten Einkommensquellen sind und auch welches Geld ich hiermit erziele. Mit einem Nettoeinkommen von mittlerweile rund 3.000€ (ich wurde vor kurzem befördert, daher noch mal ein kleiner Einkommenssprung) verdiene ich in Deutschland schon sehr gut. Zähle ich hierzu noch meine Nebeneinkünfte aus Dividenden, Zinsen, der nebenberuflichen Selbstständigkeit und dem Optionshandel dazu, erziele ich „nebenbei“ auch noch mal rund (schwankend) 700€ netto.
Mit einem Netto-Einkommen von 3.700€ zähle ich in Deutschland zu den obersten 10%, sofern ich noch Single wäre. Meine Frau ist ebenfalls voll berufstätig und jeder behandelt seine Finanzen größtenteils autark, sodass ich quasi als Single zu bewerten bin. Das soll kein flexen oder angeben sein, denn so fassen es in Deutschland mit ausgeprägter Neid-Kultur leider viele auf. Es soll zeigen, dass man auch mit gutem Einkommen nicht sofort und auch auf kurze absehbare Zeit nicht in die Finanzielle Freiheit schafft. Mein Ziel ist ohnehin „nur“ ein solides Nebeneinkommen, welches mit viele meiner Ausgaben deckt. Das Ziel ist natürlich vorrangig die finanzielle Unabhängigkeit, doch auch bis zu dieser Stufe dauert es noch viele Jahre. Sofern ich es überhaupt schaffen werde.
Wer sich selber gerne eigenständig vergleichen möchte, kann das mit diesem Rechner des IW Köln testen und ein bisschen mit den Zahlen herumspielen.
Fazit
Zusammenfassend…
… kann man sagen, dass das Thema Geld sehr wichtig ist. Die meisten wissen, wie es ist, wenn man kein Geld hat. Es ist ein scheiß Gefühl. Aus dem Grund erweitern wir ständig unser Finanzdenken und wollen vermögender werden. Daraus darf aber niemals eine Geldgier entwickeln oder ausgeprägte Knausrigkeit. Geld ist ein Mittel zum Zweck und ermöglicht Freiheiten. Es hat bei mir eine Weile gedauert, bis ich genau das verstanden habe. Aber seitdem ich es verstanden habe, fühle ich mich sehr wohl. Es hilft mir dabei, eine gesunde Balance zwischen Sparsamkeit/Genügsamkeit und Konsum/Freizeit zu finden.
Ich gehe gerne mal auswärts essen und beim Essen und bei Getränken habe ich mir fest vorgenommen, nicht auf jeden Euro zu gucken. Auch mindestens einen größeren Urlaub gönne ich mir jedes Jahr, weil ich genau hierfür gerne mein Geld ausgebe. Was bringt es mir, 2 oder 3 Jahre früher in Rente gehen zu können, wen ich bis dahin nicht wirklich in meinen gesunden Jahren gelebt und Erfahrungen gesammelt habe.
Dieses ganze finanzielle Freiheit Gedöns ist also immer nett zu lesen, aber ist in meinen Augen nichts anderes als Marketing. Auch dieses Stufen denken ist in meinen Augen nicht zielführend. Ein gesundes Finanzdenken, ein kleines Vermögen und laufende Erträge sind meine persönlichen finanziellen Ziele. Wie hoch diese (passiven) Einnahmen irgendwann mal sein werden, weiß ich heute noch nicht. Wenn sie mir aber helfen das Leben angenehmer zu gestalten und mit mehr Freiheiten zu gewähren, dann bin ich schon vollkommen zufrieden :-)
Bleib gesund und munter! Cheerio,
Alex
Meine Broker
Win / Win für uns beide
Insgesamt habe ich 5 verschiedene Depots und picke mir bei jedem einzelnen Anbieter das Beste heraus. Zudem kann ich so meine Anlagen bzw. Strategien besser voneinander trennen. Ich nutze die folgenden Broker mindestens seit 4 Jahren selber und bin sehr zufrieden. Bei allen mit * markierten Links, handelt es sich um Affiliate- bzw. Referral-Links. D.h. ich erhalte eine kleine Provision vom Anbieter und Du einen Bonus, welchen ich immer dabei schreibe. Kosten für Dich entstehen nie!
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- Bei der Depoteröffnung im Feld für Gutscheincodes den Code „Finanzdenken“ eingeben.
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