Geld

„Als ich klein war, glaubte ich, Geld sei das wichtigste im Leben. Heute, da ich alt bin, weiß ich: Es stimmt.“ – (Zitat Oscar Wilde)

Jeder denkt anders über Geld und jeder hat einen anderen Wissensstand hierüber. Für mich beispielsweise ist Geld nur ein Mittel zum Zweck und ich stimme dem vorangegangen Zitat nur bedingt zu. Was ich jedoch unterstreichen kann, ist, dass es ein scheiß Gefühl ist, kein Geld zu haben. Wir leben in einer von Marketing und Werbung dominierenden Welt, sodass die Menschheit in unnötigen Luxus gedrängt wird. Der Beweis ist das neue Allzeithoch der Aktie von Louis Vitton sowie der Tatsache, dass hemmungslos Kredite aufgenommen werden, um diese für Konsum zu benutzen.

Mittlerweile scheint es normal zu sein, nahezu 1/3 des Lebens Arbeiten zu gehen und somit seine Zeit gegen Geld einzutauschen. Für mich ist das ein wichtiger Grund gewesen, mich (leider erst) mit Mitte 20 mit dem Thema Geld auseinanderzusetzen. Besonders die folgenden Fragen haben mich sehr interessiert, zu denen ich jeweils einen Beitrag geschrieben habe:

Es ist erschreckend, wie wenig Finanzwissen und Geld die Deutschen haben

Wie soll es auch anders sein, wenn die Lehrpläne irgendwo vor 50 Jahren ins Stocken geraten ist und der Politik es egal zu sein scheint (hierzu ein kritischer Beitrag meinerseits). Knapp 15% in Deutschland sind armutsgefährdet. Mehr als jeder 7. Deutsche ist hiervon betroffen. Wer als Alleinlebender weniger als 1.124€ pro Monat hat, ist Armutsgefährdet.

Das Nettovermögen (Median) der Altersgruppe 25-34 Jahre liegt laut Deutscher Bundesbank bei 15.000€. Also hat grob jeder 30-Jährige ein Vermögen von 15.000€. Das ist erschreckend wenig. In den 20er Jahren wird aufgrund des Zinseszinses der Grundstein für die finanzielle Zukunft gelegt. Wer allerdings nur mit 15.000€ die 30 Jahre überschreitet, der wird für viele Jahre auf ein fortlaufendes Einkommen angewiesen sein. Der Grundstein für das Hamsterrad und dem jahrelangen Arbeiten für eine andere Person wurden stattdessen gelegt. Ausgaben reduzieren und Einnahmen erhöhen. Beide Varianten gehen mit Verzicht einher. Bei Ausgaben wird auf unnötigen Konsum, Versicherungen, Abos etc. verzichtet. Bei den Einnahmen wird auf die eigene Freizeit verzichtet, um diese gegen Geld zu tauschen. Anders geht es zumindest anfangs nicht. Sparen bedeutet Verzicht.

Sparklima

Das Sparverhalten der Bundesbürger

Das Marktforschungsinstitut Katar GmbH fragt drei Mal jährlich im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen die Deutschen nach ihrem Sparverhalten (Quelle). Es liegen nun die aktuellen Werte für das Sparverhalten sowie der Geldanlage vor.

Im letzten Quartal des Jahres 2022 lag der Anteil der Sparer bei 42,5% und der Nicht-Sparer bei 57,5%. Die Zahlen decken sich auch in etwa mit den Zahlen des Instituts für deutsche Wirtschaft. Hiernach sieht sich nur noch jeder Zweite (50%) in der Lage, regelmäßig Geld auf die hohe Kante zu legen (Quelle). Hier ist die Entwicklung der vergangenen Quartale:

Finanzdenken Studie Sparer 2023

Zukünftiges Sparverhalten

Ein Blick in die Zukunft ist allerdings genauso interessant, denn nur 60% planen so viel zu sparen wie bisher. Knapp 25% werden zukünftig ihr Sparverhalten nach unten hin anpassen und weniger sparen. Die Gründe hierfür sind etwas paradox, denn das Motiv lautet in beiden Fällen „steigende Lebenshaltungskosten“. Manche wollen hierfür bereits jetzt Geld zurücklegen und wollen daher mehr sparen. Aber der größere Teil kann genau aufgrund dessen schon jetzt nur noch weniger sparen.

Finanzdenken Studie Sparer Zukunft 2023

Wofür wird gespart?

Eine weitere Frage dieser Befragung zielt auf die Sparziele ab. Es sind Mehrfachnennungen möglich und die Mehrheit der Deutschen (56%) spart tatsächlich für die „Altersvorsorge“ und auf Rang 2 befindet sich mit 42% der „Konsum“.

Finanzdenken Studie Sparer Ziele 2023

Meine Aktiensparpläne laufen über:

Geldanlagen

Hohe Inflation und sinkende Realeinkommen sind Gift für die Geldanlage

In dieser Umfrage der Firma Kantar im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen haben ebenfalls über 2.000 Personen über 14 Jahre teilgenommen (Quelle).

Was soll ich sagen? So ist das Ergebnis leider schon seit Jahren, wenn man Deutsche und Geldanlage googelt. Die Mehrheit der Deutschen (38%) „legt Geld auf dem Girokonto an“. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso Geld auf dem Girokonto generell unter die Rubrik Geldanlage fällt. Auf Platz 2 folgt natürlich das geliebte Sparbuch mit 33%. Den dritten Platz belegen mit 25% die Immobilien. Wobei ich bezweifle, dass sich diese Rubrik zukünftig erhöhen wird. Hier sprechen zum einen die hohen Zinsen und die damit einhergehend (viel zu) hohen monatlichen Belastung der Tilgung. Zum anderen die wahnsinnigen Ideen unserer grünen Politiker und deren Verbots-Mentalität. Mit den Ideen für erneuerbare Energien, dem Verbot von Öl-/Gasheizungen, Mindestwerten beim Energieausweis etc. werden nicht gerade Anreize für das Eigenheim geschaffen.

Finanzdenken Studie Sparer Geldanlage 2023

Fazit

Zusammenfassend…

… kann man sagen, dass Geld in unser heutigen Gesellschaft einen sehr hohen Stellenwert hat. Es wäre nur schön, wenn die Gesellschaft diesen Stellenwert auch mal begreifen und und das Geldthema mal enttabuisieren würde. „Geld verdirbt den Charakter“. Solch blöde Floskeln wurden auch mir damals eingetrichtert und heute kann ich bewusst sagen, dass das quatsch ist. Jeder wünscht sich mal Urlaub zu machen, benötigt ein Auto oder überhaupt Nahrung. Ohne Geld geht es nun mal nicht. Je mehr Geld (bis zu einem gewissen Grad) vorhanden ist, desto angenehmer wird das Leben und umso gelassener wird man selbst.

Wenn ich mit meinen 32 Jahren nur 15.000€ Vermögen hätte, würde ich mir auch ständig Sorgen ums Geld und um meine Arbeitsstelle machen. Aber wenn das Vermögen 6-Stellig ist, dann wird man doch deutlich entspannter. Im Zweifel kann man auch mal 6 Monate ohne ein Einkommen auskommen. Den Stress den viele zu Corona-Zeiten hatten, weil Lohnarbeit und Stellenstreichungen an der Tagesordnung waren, kann man sich so einfach sparen.

Heutzutage prasseln 3 mal mehr Informationen auf den Menschen ein, als im Vergleich zu 1960. Das bedeutet, man muss die Informationen filtern und vor allem von Fake-Infos unterscheiden. Auf der anderen Seite war es noch nie so einfach wie heute, sich ein Finanzdenken anzueignen und mit einem Sparplan einen ETF zu füttern. Leg den Grundstein für Deine Zukunft!

Bleib gesund und munter! Cheerio,

Alex

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