Überblick behalten und Investitionen tracken

Intro

Seiner Strategie und Finanzplanung treu bleiben

Die ersten Einzelaktien wurden gekauft und der ETF-Sparplan ist eingerichtet. Du liest Dich tiefer in die Materie ein und bemerkst, dass viele Wege nach Rom führen und das es viele verschiedene Strategien gibt. Manche Anleger vertreten ihre Strategie und Meinung äußerst offensiv, sodass man selber anfängt zu überlegen oder gar zu zweifeln. Sollte man nicht auch besser andere ETFs besparen oder weitere Einzelaktien ins eigene Portfolio mit aufnehmen? Die Angst, die falschen Entscheidungen zu treffen ist ganz normal. Die Angst wird jedoch immer geringer, umso länger man an der Börse aktiv ist und seine eigenen Erfahrungen sammelt. Du hast Dir mithilfe des „Investitionsleitfadens“ Deine persönliche Finanzsituation transparenter gemacht, Deine Vorgehensweise definiert und angefangen zu Investieren. Bleibe Dir und Deinem Vorgehen treu.

Es ist Dein Geld, also triff Deine eigenen Entscheidungen

Mit dieser Angst wird bewusst gespielt, damit andere hiermit Geld verdienen. Bevorzugt Banken oder Crash-Propheten. Denn Angst bedeutet Quote und Quoten bedeuten mehr Geld in die eigene Tasche. Höre nicht auf „Tipps“ und schon gar nicht auf Leute, die meinen, Aktienkurse oder wirtschaftliche Szenarien garantiert vorhersagen zu können. Dies kann niemand. Du hast Dir das Geld hart erarbeitet, also entscheide auch selber, was damit geschehen soll. Mit einem breit diversifizierten Portfolio mithilfe von ETFs und/oder vielen verschiedenen Einzelaktien wirst Du auf lange Sicht Gewinne einfahren und mit Aktien langfristig im Plus stehen. Entscheide Dich für eine Strategie mit der Du Dich wohl fühlst und bleibe dieser treu. Mit der Zeit lernst Du stetig dazu und verfeinerst Deine Strategie, das ist ganz normal. Aber durch das Kaufen und Verkaufen oder Umändern des gesamten Portfolios zahlst Du Ordergebühren und lässt Rendite liegen. Alte Börsenweisheit: Hin und Her macht Taschen leer.

Versteckte Kosten

Wer sein Geld in andere Hände legt, verliert Rendite

Entscheidest Du nicht selber über Dein Geld, sondern legst es vertrauensvoll in andere Hände, kann dies eine sehr schlechte Entscheidung sein. Legst Du Dein Geld in Versicherungsprodukte an oder lässt Dein Geld von einem Bankberater oder Finanzmakler verwalten, so wird Dein Geld häufig in Fonds angelegt. Aus mangelnden Wissen oder mangelnder Zeit, sollen sich doch die Profis darum kümmern. Doch diese Profis „tun das Beste für ihre Kunden auf Basis des Wissens (Schulung) und der Instrumente (Produkte), die ihr Unternehmen ihnen zur Verfügung gestellt hat“ (Tony Robbins). Diese Personen arbeiten per Definition für ein Unternehmen und oberstes Gebot ist das Interesse des Unternehmens zu verfolgen, nicht das der Kunden. Es sind schlichtweg andere Interessen des Kunden und des Verkäufers.

Fonds haben viele (versteckte) Kosten

Daher wird das Geld oftmals in Fonds anstatt ETFs investiert, denn der Fonds ist womöglich vom eigenen Unternehmen oder es gibt eine Provision für die Vermittlung. Du wirst Dich wundern, wie viele (versteckte) Kosten namens Transaktionskosten oder Gesamtkostenquote hier jedoch tatsächlich anfallen. Denn Fonds haben leider eine viel höhere Gesamtkostenquote und in der Regel auch höhere Transaktionskosten. Mehr zum Thema ETF und Fonds erhältst Du unter dem Reiter „ETF“ des Basiswissens. Wären die ganzen Gebühren wenigstens das Geld wert und es würden höheren Renditen erzielt als der durchschnittliche Markt (ETF), dann könnte man sich mit den honen Kosten arrangieren. Aber dies ist nicht der Fall. Um erneut Tony Robbins zu zitieren, so sagt er aus, dass die durchschnittlichen Kosten von Investmentfondspapieren 3,17% jährlich betragen und das ein Indexfonds (andere Bezeichnung für ETF) langfristig zu 96% alle Fonds übertrifft.

Ein Blick in das Datenblatt/Factsheet gibt Transparenz

Der beliebte DWS Top Dividende Fonds mit einem stolzen Fondsvolumen von 18 Mio€ weist beispielsweise genau diese hohen Kosten auf. Unter der Internetseite von dws, kann das Datenblatt/Factsheet angeschaut werden und hier wird folgendes angezeigt:

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Ausgabeaufschlag und Kostenpauschale

Schauen wir hier auf den sogenannten Ausgabeaufschlag (auch Transaktionskosten genannt), so sehen wir eine horrende Zahl von 5,00%. Diese Gebühr fällt immer an, wenn man Fondsanteile erwerben möchte. Das bedeutet, dass wenn wir monatlich 100€ via Sparplan in diesen Fonds einzahlen möchten, sich der jeweilige Vermittler 5€ für die Deckung seiner Vertriebskosten einbehält. Also werden uns nur für das Ausführen des Sparplanes bereits 5% abgezogen. Der Fonds müsste also schon mal 5% Rendite erwirtschaften, um diesen Abzug auszugleichen.

Ein weiterer Kostenfaktor wird in diesem Beispiel mit Kostenpauschale (oftmals als TER betitelt) beschrieben. Diese betragen bei dem Fonds 1,45% und dienen dem Ausgleich aller anfallenden Kosten für das Fondsmanagement. Damit sind die Kosten für Fondsmanager, Analyse, Rechtskosten und Controlling gemeint. Wenn wir unsere vorherigen Rechnung erweitern, dann haben wir 12 x 100€ eingezahlt. Aufgrund des Ausgabeaufschlags konnten wir tatsächlich nur für 1.140€ Fondsanteile erwerben anstatt für 1.200€. Von diesen 1.140€ gehen nun am Ende des Jahres noch mal 1,45% ab, sodass 16,50€ abgezogen werden. Übrig bleiben 1.123,5€. Es fehlen fast 75€, welche der Fonds nun an Rendite erwirtschaften müsste, damit wir noch im Plus landen.

Bilder sagen mehr als tausend Worte

Schauen wir uns nun die Werteentwicklung des Top Dividende Fonds an, welcher hier angesehen werden kann, so sehen wir in den vergangenen 5 Jahren eine Performance von 2,55% jährlich. Effektiv haben wir hier also ein Verlustgeschäft aufgrund der hohen (versteckten) Kosten gemacht.

Schauen wir hingegen auf den All-World von Vanguard, welcher hier eingesehen werden kann, so erkennen wir eine jährliche Performance von 5,24% in den vergangenen 5 Jahren. Die laufenden Kosten betragen 0,22% und der Ausgabeaufschlag liegt je nach Anbieter zwischen 0% oder 1,5%. Diese Vergleichsrechnung gewinnt also deutlich der ETF.

Werteentwicklung DWS Top Dividende Fonds

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Werteentwicklung Vanguard All-World ETF

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Investitionen tracken

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Gewinn oder Verlust? Behalte den Überblick

Wie Du siehst, kann auf den ersten Blick alles schön aussehen und in beiden Fällen wir mit einem Gewinn am Jahresende geworben. Allerdings werden oftmals die Kosten und Gebühren hierbei außer Acht gelassen, welche die Rendite stark mindern können. Aus diesem Grund ist es wichtig, einen Überblick über seine indirekten Kosten zu behalten und seine Investitionen zu tracken. Du siehst zwar in Deinem Konto Deinen Einkaufswert und den aktuellen Kurswert, sodass sich hieraus eine Performance bildet, allerdings sind hier in der Regel keine Ordergebühren oder Dividenden mit eingerechnet. Diese müssen abgezogen bzw. hinzugerechnet werden, um eine reale Performance zu berechnen. Hierfür bietet es sich an, alle Investitionen (d.h. Käufe und Verkäufe samt Gebühren) zu tracken. Du wirst Dich wundern, wie viele dieser „versteckten“ Kosten namens Ordergebühren tatsächlich anfallen.

Portfolio Performance

Viele Anleger schwören auf das Programm „Portfolio Performance“. Dieses Tool kann man hier kostenlos für Windows und Mac herunterladen. Hier können die tatsächlichen Kaufkosten sowie die Nebenkosten oder Dividendenzahlungen eingetragen werden. Auf Wunsch können aktuelle Kurse von Yahoo Finance integriert werden, sodass man stets die aktuelle Performance nachvollziehen kann. Das Programm eignet sich nicht nur zur Übersicht seiner Aktienanlage, sondern man kann sein gesamtes Vermögen eintragen und grafisch darstellen lassen. Dieses Programm arbeitet offline und benötigt keine Verbindungen zu Deinen Banken.

Rentablo

Wer eine online Variante bevorzugt, der kann sich mal Rentablo auf www.rentablo.de anschauen. Dieser Dienst bietet eine Implementierung aller vorhanden Konten an, sodass man seine Finanzen tagesaktuell im Überblick hat. Es gibt auch die Möglichkeit, sein Depot analysieren oder mittels verschiedener Grafiken schön anzeigen zu lassen. Für Menschen, denen es schwer fällt einen Überblick über alles zu behalten, definitiv eine Alternative. Mir persönlich fällt es schwer (aus Sicherheitsgründen), meine Konten auf anderen Plattformen online anzeigen zu lassen, sodass ich hier oldschool auf offline-Varianten zurückgreife.

Excel

Ist man mit Excel vertraut, so kann man sich seine eigene Trackingliste basteln, sein Portfolio in Excel grafisch darstellen lassen und alle wichtigen Kennzahlen eigenständig berechnen. Ich habe mich anfangs mit PP auseinander gesetzt und fand das Programm wirklich super. Da ich mich mit Excel auskenne und Spaß an solchen Tabellen habe, wollte ich mir allerdings eigene grafische Darstellungen und Listen basteln. Im direkten Vergleich habe ich mich daher für Excel entschieden, da ich hier flexibler in der Einrichtung und Gestaltung bin und alles auf die Dividendenstrategie ausrichten kann.

Auch wenn es ein wenig Arbeit bedeutet, versuche von Anfang an Deine Investitionen zu tracken. So lässt Du Deine Kosten nicht außer Acht und kannst zum anderen Deine Fortschritte protokollieren. Auf der einen Seite ist es erschreckend zu sehen, wie viele Gebühren man bereits gezahlt hat und man diese theoretisch erstmal wieder „verdienen“ muss. Auf der anderen Seite ist es schön zu sehen, wie viele Dividenden man schon erhalten hat und wie sich diese jährlich steigern. Als Beispiel oder auch Vorlage können Dir die Diagramme meiner Dividendeneinnahmen dienen.

Beispiel

So könnte beispielsweise Deine Excel-Liste aussehen

Wichtige Kennzahlen bzw. Aspekte sind anfangs beim Tracken der netto Einkaufswert/Verkaufswert, der Name des Wertpapiers/ETFs, die Ordergebühren beim Kauf/Verkauf, der Gewinn&Verlust aus Verkäufen und die Dividende. Als Beispiel könnte eine Excel-Liste so aussehen:

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Fazit

Von Anfang an den Überblick behalten

Die reale Performance wird nicht nur durch die Rendite ermittelt, die erwirtschaftet wird, sondern gleichwohl durch die Kosten die verursacht werden. Ich hoffe, Du erkennst die Wichtigkeit hinter dem tracken und eine der drei genannten Alternativen hilft Dir dabei, den Überblick zu behalten. Unter YouTube findet man beispielsweise auch allerlei Videos zu PP oder Rentablo und deren Funktionsweise. Viel Erfolg und gutes Gelingen, Cheerio!

Disclaimer

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Der Autor ist an manchen der genannten Unternehmen beteiligt (Transparenzhinweis). Alle von mir veröffentlichen Informationen und Zahlen, Einschätzungen und Bilder sind von mir nach besten Wissen und Gewissen erstellt worden. Aufgrund dessen übernehme ich keine Gewähr, Garantie, Haftung oder Zusicherung für die Richtigkeit. Alle Beiträge stellen weder eine Anlageberatung noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, Optionen oder anderen Finanzinstrumenten dar. Das Investieren in Wertpapiere, Optionen oder anderen Finanzinstrumenten ist grundsätzlich mit Risiken behaftet und kann zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen. Bei den beworbenen Links handelt es sich um Affiliate-Links, d.h. Dir entstehen hierdurch keine Nachteile und ich erhalte lediglich eine Provision für die Vermittlung.