Gehören Fehler zum Leben dazu?
Intro
„Aus Fehlern lernt man“
Diese Phrase hat jeder von uns schon mehrmals im Leben gehört. Aber hast Du Dir auch wirklich mal Gedanken über diesen Satz gemacht? In der Schule werden wir über viele Jahre hinweg dazu erzogen, keine Fehler zu machen. Fehler sind schlecht und Fehler bedeuten Schwäche. Andere Mitschüler schaffen es schließlich auch ohne Fehler. Dennoch wären viele Erfindungen und Entwicklungen nie geschehen, wenn keine Fehler begangen worden wären.
Mikrowelle:
1946 forscht der Ingenieur Percy Spencer für den amerikanischen Rüstungskonzern Raytheon an Radaranlagen. Durch einen Fehler während seiner Forschung, bemerkte er, dass ein Schokoriegel in seiner Jackentasche schmilzt. Er erfand auf diesem Weg die Mikrowelle.
Sekundenkleber:
1942 wollte der Chemiker Harry Cooper ein transparentes Kunststoff für Zielfernrohre erfinden und begann auch hierbei einige Fehler. Aus diesen Fehlern entstand zwar nicht das geplante Kunststoff, jedoch entdeckte er den Sekundenkleber.
Penicillin:
1928 experimentierte der Mikrobiologe Alexander Fleming mit Krankheitserregern. Er fuhr in den Sommerurlaub und hatte vergessen, die Kulturen in den Kühlschrank zu stellen. Dieser Fehler führte dazu, dass sich Sporen eines Schimmelpilzes bildeten und diese Kulturen frei von Bakterien waren. So entstand Penicillin.
Privater
Bereich
Wie an der Schnur gezogen?
Grundlegend besteht das Leben aus der Schulzeit, der Arbeitszeit und der Rentenzeit. Doch das Leben verläuft nicht geradlinig und wie an der Schnur gezogen. Das wäre auch viel zu langweilig und monoton, wenn man bereits von Anfang an weiß, wie das eigene Leben verlaufen wird. Jeder sollte sich Ziele setzen und versuchen, diese zu erreichen. Doch der Weg dorthin verläuft meistens anders als geplant. Das nennt sich Leben. An dieser Stelle möchte auf das Leben von Elon Musk hinweisen. Er hatte das Ziel, elektrisch angetriebene Fahrzeuge zu produzieren und hat es nach einigen Jahren geschafft. Bis dahin hat er jedoch unzählige Fehler gemacht. Aktuell ist er mit SpaceX ein Pionier in Sachen bemannte Weltraumfahrt. Auch hier musste er erst unzählige Fehler machen, um so weit zu kommen.
Eher eine Achterbahnfahrt
In der Schulzeit kann es sein, dass ein Jahr wiederholt oder sogar die Schule gewechselt werden muss. Was sich anfangs fürchterlich anhört, kann im Nachhinein ein großer Vorteil sein. So wird beispielsweise der Freundeskreis erweitert oder der schulische Leistungsdruck wird verringert, was sich positiv auf den Kopf und Körper auswirkt. Nach der Schule interessiert Dich ein Studiengang und Du schreibst Dich ein. Nach einem Jahr bemerkst Du jedoch, dass es die falsche Entscheidung war. Du kannst das Studium durchziehen oder aber den Fehler akzeptieren und das Studium abbrechen. Letztere Variante wird Dir vermutlich anfangs schwer fallen, doch im Nachgang bestimmt als die richtige Entscheidung erscheinen. Schließlich wirst Du diesen Job rund 40 Jahre ausüben und diese Entscheidung sollte wohl überlegt sein. An solchen Entscheidungspunkten muss man sich immer nach den Opportunitätskosten fragen. Das eine Jahr als Fehler einzugestehen, ist sicherlich schwer und wirft den persönlichen Zeitplan um ein Jahr zurück. Doch die damit gewonnene Zufriedenheit wiegt diesen Verlust allemal auf.
Es gibt sehr viele solcher Beispiele. Im ersten Moment erscheint alles fürchterlich, doch im Nachhinein erweisen sich solche Ereignisse oder Situationen oftmals als „Glück im Unglück“. Diese Achterbahnfahrt oder auch Volatilität des eigenen Lebens sollte also bewusst in Kauf genommen werden. Solche „Crashs“ gehören zum Leben dazu und eröffnen oftmals viele neue Möglichkeiten.
An der Börse
Fehler sind wichtig
Nicht nur im privaten Bereich sind Fehler wichtig, sondern auch im Bereich der Finanzen. Jeder Aktionär hat sich rückblickend schon mal gedacht: „Hätte ich besser…“. Doch aus genau diesen Situationen lernt man. In einem meiner letzten Beiträge habe ich über meine größten Verluste und Learnings geschrieben. Hätte ich beispielsweise anfangs nicht einfach mal eine Aktie gekauft, so hätte ich den Sprung auf das Börsenparkett vielleicht bis heute nicht gewagt. Anfangs habe ich viel gekauft und verkauft und schließlich gemerkt, dass sich diese Vorgehensweise mental nicht gut auf mich auswirkt. Als ich meine erste Dividende von Allianz erhielt, wusste ich schließlich, dass ich die Dividendenstrategie umsetzen möchte. Anfangs werden in der Regel immer Fehler begangen oder Lehrgeld gezahlt, doch aus diesen Situationen lernt man persönlich sehr viel.
Ein weiteres Beispiel ist der Optionshandel. Bei diesem kann man anfangs reichlich Fehler begehen und aufgrund der Margin, sogar noch Fehler auf Kredit begehen. Dennoch habe ich mich informiert und schließlich einfach angefangen. Auch hier sind mir anfangs Fehler unterlaufen, aus denen ich jedoch gelernt habe und welche mir nun hoffentlich nie wieder passieren. Anfangs handelt man noch mit kleinen Summen und daher fallen solche Fehler nicht so schwer ins Gewicht, als wenn diese erste einige Zeit später und mit höheren Summen passieren.
Immer eine Frage der Opportunitätskosten
Immer wenn ich kurz davor bin eine finanzielle Entscheidung treffen, denke ich an die Opportunitätskosten. Ich hätte weiter Aktien kaufen und verkaufen können, doch mental war es nicht gut für mich und wirklich Gewinn habe ich damit auch nicht erwirtschaftet. Mit der Dividendenstrategie als Alternative bin ich deutlich entspannter und das Geld kommt automatisch via Dividendenzahlung zu mir. Ich könnte Einzelkäufe tätigen oder weiterhin alles automatisiert über Aktien- und ETF-Sparpläne laufen lassen. Sparpläne sind deutlich angenehmer und passiver, was besser zu mir und meiner Vorgehensweise passt. Ich hätte beispielsweise auch das Geld für den Optionshandel in Aktien investieren, auf dem Konto liegen lassen oder einfach mit dem Optionshandel anfangen können. Rückblickend bin ich trotz der anfänglichen Fehler sehr froh, damit begonnen zu haben. Auch wenn ich mir beispielsweise überlege eine Aktie zu verkaufen, so denke ich zusätzlich drüber nach, was ich dann mit dem frei gewordenen Geld machen würde. Gibt es keine bessere Investitionsmöglichkeiten, wird diese Aktie auch nicht verkauft. Alle Entscheidungen treffe ich bewusst, weil mir die anderen Alternativen nach meinem Empfinden weniger Nutzen bringen würden.
Fazit
Zusammenfassend…
… kann man sagen, dass Fehler ein wichtiger Bestandteil im Leben eines Menschen sind. Im ersten Moment sind sie oft schmerzhaft, doch rückblickend kann meistens aus Fehlern gelernt werden. Diese Fehler werden sich in der Regel nicht wiederholen und schützen daher vor ähnlichen Fehlern in der Zukunft. Manchmal wirken Fehler auch lenkend und man bemerkt, dass das Studium oder die Investitionsstrategie einfach nicht zu einem passt. Wichtig ist, dass solche Situationen stets reflektiert werden und man ehrlich zu sich selber ist. Wird hierbei zusätzlich noch an die Opportunitätskosten gedacht, handelt man oftmals eher rational anstatt emotional. Also keine Angst vor Fehlern. Nutze sie, um daran zu wachsen.
„Unsere Fehlschläge sind oft erfolgreicher als unsere Erfolge“. – Zitat Henry Ford
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